Hormontherapie auch beim Eierstockkrebs sinnvoll

Die Wegnahme der Östrogene ist schon lange eine bewährte Therapie beim Mammakarzinom. Jetzt scheint dieses Vorgehen auf beim besonders aggressiven Eierstockkrebs (hochgradig seriöses Ovarialkarzinom) sinnvoll zu sein. Die Forschergruppe um Heinzelmann-Schwarz vom Universitätsspital Basel zeigten, daß diese Form des seriösen Ovarialkarzinoms besonders stark den Estrogenrezeptor 1 oder alpha zeigte. Mit Hilfe des Aromatasehemmers Letrozol, konnte die rezidivfreie Zeit deutlich verlängert werden. Nach 24 Monaten waren in der Letrozol-Gruppe 60% der Patientinnen ohne Rezidiv. Der Tumor war bei diesen Patientinnen nicht wiedergekehrt. In der Vergleichsgruppe war dies nur bei 38,5% der Fall. Besonders deutlich waren die Unterschiede bei Patientinnen, die mit Bevacizumab behandelt wurden.  Nach 12 Monaten waren in der Gruppe, die zusätzlich zum Bevacizumab Letrozol bekamen 87,5% der Patientinnen ohne Rezidiv. In der Vergleichsgruppe, die nur mit Bevacizumab behandelt wurden, waren es lediglich  20,8%. Auch bei Karzinomen, die gegen eine paltinhaltige Chemotherapie resistent wurden, konnte dieser positive Effekt gezeigt werden. Voraussetzung war allerdings immer der Nachweis des entsprechenden Estrogen-Rezeptors im individuellen Tumorgewebe. 

[Heinzelmann-Schwarz V et al. Gynecol Oncol 201 :148(1):79-85]